Eine Krebserkrankung und die dazugehörigen Therapien sind eine große körperliche und seelische Belastung. Auf welche Weise man mit derartigen Veränderungen des eigenen „Körperbildes“ besser umgehen kann, war Inhalt dieser Workshops.
Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung der Frau. Lebensstil, Ernährung, körperliche Aktivität und Wohlfühlen haben eine wichtige Bedeutung hinsichtlich der Entstehung bzw. Prognose dieser Erkrankung. Übergewicht und Bewegungsmangel können die Prognose bei Brustkrebs verschlechtern (Nurses Health Study, J.Clin. Oncol 2005; 23:1370 – 1378).
Seit 1980 wurde in zahlreichen Studien eine Gewichtszunahme von 1,5 – 3kg bei hormonell behandelten Frauen bestätigt. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass bis zu bedrückende 10 kg überschritten werden.
Laut Dr. Wendy Demark-Wahnefried ist die Ursache der Zunahme des Körperfettes, zu Lasten der Muskelmasse, auf verminderte körperliche Aktivität zurückzuführen. Nur 50% der erkrankten Frauen erreichen nach drei Jahren wieder ihre normale Aktivität. Bei einer Gewichtszunahme von über fünf Kilogramm kommt es zu einer Prognoseverschlechterung von 20 % (Ligibel et al. ASCO 2006).
Übergewicht scheint ein höherer Risikofaktor zu sein als eine Hormontherapie. Deshalb ist Gewichtskontrolle ein wesentlicher Faktor bei der Behandlung von Brustkrebs.
Das Risiko kann auch durch sportliche Betätigung wesentlich reduziert werden. Eine Studie unter Einschluss von 2987 Frauen – über den Zeitraum von 8 Jahren – zeigt, dass eine moderate sportliche Betätigung von drei Stunden pro Woche, zu 50% weniger Todesfällen durch Mammakarzinome führt. (Holmes et al., JAMA 2005).
Durch ein professionelles Team aus verschiedenen Fachdisziplinen (Medizin, Diätologie, klinische Psychologie, Sportwissenschaft, Physiotherapie, Farb- und Stilberatung und Tipps aus der Apotheke) können Brustkrebserkrankte mit Übergewicht gut betreut werden. Durch die Gruppendynamik werden die Betroffenen motiviert, gezielt Bewegungs- und Entspannungsübungen durchzuführen. Ihre Ernährungsbedürfnisse sollen hinterfragt werden, Hunger- und Sättigungsgefühl beobachtet und dementsprechend ihre Ernährung umgestellt werden.
Dieses Projekt wurde 2017 erarbeitet und fand im Zeitraum vom 15.01.2018 bis 07.05.2018 statt.
Ziel ist, dass Betroffene ihr Körperbild neu wahrnehmen und sich wieder wohl und attraktiv finden.
Margit Waldner, Obfrau