Mit Sorgen umgehen

Mit Sorgen umgehen

Der Umgang mit sorgenvollen Gedanken ist eine sehr große Herausforderung für alle Beteiligten. Die Gedanken kommen am häufigsten in der Nacht oder überfallen einen tagsüber, wenn die Ablenkung fehlt.

Gedanken beobachten – Gedanken ziehen lassen 

Übungen wie Traumreisen oder andere Entspannungsmethoden können hilfreich sein, um emotionale Belastungen gezielt und kontrolliert anzugehen. 

Für Traumreisen gibt es CD‘s und Hörbücher die gute Anleitungen geben. Falls Sie zusätzliche Unterstützung brauchen sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam. 

Eine weitere Möglichkeit Gedanken zu entsorgen ist die Sorgen-Kiste. 

Sorgen-Kiste

  • Besorgen Sie sich eine Schachtel mit Deckel.
  • Schreiben Sie jede Sorge und jeden unliebsamen Gedanken auf einen extra Zettel.
  • Verstauen Sie die notierten Sorgen in der Schachtel, damit sie nicht weiter unkontrolliert auftauchen.
  • Jede neue Sorge wird aufgeschrieben und in der Schachtel verstaut.
  • Von Zeit zu Zeit können Sie die Kiste öffnen und überprüfen, welche Zettel bereits entsorgt werden können, d.H. welche Sorgen nicht mehr da sind.

Positives festhalten

Um etwas Distanz zu den Sorgen zu schaffen, ist es hilfreich POSITIVES aus der Vergangenheit und der Gegenwart festzuhalten. 

Hilfreich ist dabei ein „Ressourcen-Heft“. Besorgen Sie sich dazu ein Heft oder Tagebuch. 

  • Schreiben Sie täglich auf, was Sie Schönes erlebt haben und auch was Ihnen gut gelungen ist. 
  • Halten Sie auch fest, was generell in Ihrem Leben positiv war und ist. 
  • Gestalten Sie das Heft nach Lust und Laune auch mit Fotos, Texten  und Zeichnungen etc. 

Blättern Sie Ihr laufend wachsendes Ressourcen-Heft immer wieder durch und freuen Sie sich über alles, was gut in Ihrem Leben ist. 

Dem Leben eine Richtung geben

Nach einer Krebsdiagnose tauchen manchmal Fragen auf wie: „Warum gerade ich?“ oder „Was will mir das Leben sagen?“. 

Zunächst ist die Krankheit einmal etwas Sinnloses, ein ungebetener Gast in Ihrem Leben.

Die Krebsdiagnose bringt eine Wende. Ein neuer Weg für Betroffene und Angehörige muss nun gegangen werden. Ein Weg, bei dem nicht immer selbst bestimmt werden kann, wohin die Reise geht. 

Manche Betroffene nehmen die Diagnose zum Anlass, um Prioritäten neu zu setzen. Andere wollen nach der Therapie möglichst in ihr gewohntes Leben zurückkehren.

Aber, das Leben ist nicht etwas, was erst dann wieder stattfindet, wenn die Therapie abgeschlossen ist, oder wenn einige Jahre vergangen sind. Das LEBEN findet auch zur Zeit der Krebstherapie statt. Auch in dieser Phase besteht die Freiheit, sich die Frage zu stellen, ob es gerade so läuft, wie Sie es möchten und welche Veränderungen wünschenswert sind. 

Auch wenn nicht alles so geändert werden kann, wie man es sich gerade erträumt, besteht die Möglichkeit, was einem wirklich wertvoll ist, wieder mehr Bedeutung zu geben. 

Lebensbereiche stärken

Überlegen Sie, welche Bereiche Ihnen in Ihrem Leben jetzt besonders wichtig sind, z.B. Partnerschaft, Familie, Arbeit und Beruf, Gesundheit und Körper, Bezug zur Natur und Umwelt, Gesellschaft, Religion etc. 

Schreiben Sie auf, worauf Sie achten……

  • mit offenen Augen und Ohren die Natur wahrnehmen 
  • meiner Frau, meinem Mann Aufmerksamkeit schenken
  • Zeit mit den Kindern, Enkelkindern verbringen

Überlegen Sie, was Sie in der nächsten Woche konkret tun und unternehmen können, damit ein für Sie wertvoller Lebensbereich in Ihrem Alltag genug Platz bekommt wie z.B. 

  • einen Park besuchen, einen Spaziergang machen
  • meinem Partner einen Brief schreiben
  • mit einer Freundin, einem Freund ins Kino gehen 
  • etc. 

Notieren Sie noch, wie Sie Hindernisse begegnen wollen, falls Ihr Vorhaben nicht klappt z.B. Sie wollen in den Park gehen und es regnet, ist das ein Grund darauf zu verzichten, oder gibt es eine Alternative?