Könnte Blutarmut (Anämie) an meiner Müdigkeit beteiligt sein?
Blutarmut bedeutet einen Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Deren Aufgabe ist es den eingeatmeten Sauerstoff zu den Zellen aller Organe zu transportieren.
Wenn zu wenig rote Blutkörperchen im Blut zirkulieren, werden die Organe nicht optimal mit Sauerstoff versorgt, sodass ihre Funktion beeinträchtigt wird. Dies kann sich wiederum in Form von Müdigkeit zeigen.
Weitere Anzeichen von Blutarmut können sein:
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Atemnot und Herzklopfen auch bei geringer Belastung wie z.B. beim Treppensteigen
Ursachen einer Blutarmut
Die Blutarmut kann entweder durch die Krebserkrankung oder durch die medikamentöse Therapie ausgelöst werden. Dahinter steht ein Ungleichgewicht bei der Bluterneuerug. Sie entsteht, wenn zu wenig rote Blutkörperchen vom Knochenmark gebildet werden.
Dieses Ungleichgewicht kann verschiedene Ursachen haben:
- Gewisse Krebserkrankungen hemmen die Bildung neuer Blutkörperchen
- Strahlentherapie und Chemotherapie können den Nachschub neuer Blutkörperchen stören
- Chronische Blutungen oder eine mangelhafte Versorgung mit Vitaminen und Eisen
Was lässt sich gegen Blutarmut tun?
Mit einem einfachen Bluttest kann der Hämoglobingehalt (rote Blutfarbstoff in den Blutkörperchen) gemessen werden.
Die weiterführende Therapie ist abhängig von der Ursache und dem Ausmaß der Blutarmut. Je nach Situation wird die richtige Behandlungsform gewählt, damit Ihre Leistungsfähigkeit wieder verbessert wird.
Die Strahlentherapie
Hat meine Müdigkeit mit der Strahlentherapie zu tun?
Strahlentherapien lösen häufig Müdigkeit aus. Der Körper braucht Energie um die von den Strahlen zerstörten Krebszellen abzubauen, die Abbauprodukte auszuscheiden und wieder neue, gesunde Zellen zu bilden.
Die Müdigkeit ist meistens geringer, wenn nur ein kleines Areal bestrahlt werden muss. Je ausgedehnter das Bestrahlungsfeld, desto stärker ist die Müdigkeit.
Eine längere Behandlungsdauer, eine höhere Strahlendosis sowie vorangegangene Operationen und medikamentöse Therapien verstärken die Müdigkeit ebenfalls.
Nach Abschluss der Strahlentherapie kann die Müdigkeit noch etwas andauern.
Verschiedene Auswirkungen:
- Die Stärke der Ermüdung hängt zusätzlich von der bestrahlten Körperstelle ab. Werden die blutbildenden Zellen im Knochenmark geschädigt, wie bei der Bestrahlung der Wirbelsäule führt das zu Blutarmut.
- Bestrahlungen im Magen-Darmbereich können Durchfall auslösen und dadurch einen Verlust von Mineralstoffen bewirken.
- Bestrahlungen im Gesichtsbereich reizen vorübergehend die Mundschleimhaut und vermindern oft den Speichelfluss. Dadurch werden Essen und Schlucken erschwert, was wiederum zu Mangelernährung führen kann.
- All das trägt zur Müdigkeit bei. Aber nicht nur die Wirkung der Strahlentherapie, sondern auch die verschiedenen Begleiterscheinungen sind dafür Verantwortlich.
Mangelernährung
Liegt es an meiner Ernährung dass ich so müde bin?
Jeder Mensch hat einen persönlichen Grundbedarf an Kalorien und lebensnotwendigen Stoffen. Ein Mangel führt mit der Zeit zu einer Unterversorgung des Körpers und somit zu einer Abnahme der Kräfte. Zusätzlich wird das Immunsystem geschwächt und die Müdigkeit macht sich breit.
Die Ursachen für Mangelernährung:
Die Grunderkrankung und die Behandlung von Krebs kann den Grundbedarf erhöhen. Zusätzlich kann die Aufnahme und Verwertung der Nahrung krankheitsbedingt gestört sein.
Verschiedene Symptome können zusätzlich auf den Magen schlagen:
- Schmerzen
- Verändertes Geschmacks- und Geruchsempfinden
- Kau- und Schluckbeschwerden
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung
- Stoffwechselstörung (der Körper kann nicht mehr alle Nahrungsbestandteile aufnehmen oder verwerten).
Ein deutliches Zeichen für Mangelernährung ist ein kontinuierlicher Gewichtsverlust!
Mangelernährung vermeiden:
Eine ausreichende, auf Ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr verbessern Ihre Lebensqualität und unterstützen die Genesung. Mit genügend Nährstoffen versorgt ist Ihr Körper besser in der Lage die Krebserkrankung und die Krebstherapie durchzustehen.
Besprechen Sie dieses Thema mit Ihrem Behandlungsteam. Es gibt viele Möglichkeiten zur Verbesserung.